Aktuelles
Treibjagd im Dunkelwald 2024
Das Etappenrennen im oberen Erzgebirge.
Letztes Wochenende galt es die Treibjagd im Dunkelwald zu absolvieren. Christiane hat einen tollen Bericht verfasst in den wir, ob seiner Länge, direkt einsteigen wollen:
"Rennbericht - 4 Tage mit Vollgas durch den Miriquidi!
Es ist Ferienzeit und eigentlich wollten @herr_glocke und ich unseren Urlaub nach der Salzkammerguttrophy in Südtirol verbringen. Da ich aber schon immer mal an einem Etappenrennen teilnehmen wollte, wurde der Urlaub kurzerhand gecancelt. Mit der „Treibjagd im Dunkelwald“ bot sich die Gelegenheit sozusagen vor der Haustür an einem von David Lippmann und seinem Team mit Herzblut organisierten Event teilzunehmen. Und – das darf gleich am Anfang gesagt werden – ich habe es nicht bereut.
Tag 1: Die Treibjagd im Dunkelwald startet am Donnerstagabend mit einem FTP-Te… - äh – mit einem 4,6 km Bergzeitfahren auf dem Rabenberg. Ein Teil der Strecke verläuft passenderweise auf dem sogenannten Galgenweg und ist mir von meiner Teilnahme beim Sachsentrail vor einigen Jahren bekannt. Ab 18.30 Uhr werden die Teilnehmer im 20-Sekunden-Takt auf die Strecke geschickt. Vor mir gehen bereits Resi, Juli und Daniel ins Rennen. Meine Startzeit ist 19:09:20 Uhr. Nach dem Startschuss heißt es: Attacke – Vollgas – Blutgeschmack. Es läuft gut. Ein paar Teilnehmerinnen kann ich sogar einholen und die unmittelbar vor mir gestartete und nun nach Babypause wieder aktive Daniela Storch behalte ich in Sichtweite und komme ihr sogar näher. Nach 18 Minuten und 39 Sekunden erreiche ich als dritte Frau Gesamt und erste in meiner Altersklasse das Ziel. In der Gesamtwertung der Treibjagd reicht dies für die Gesamtführung auf der Kurzstrecke. Resi übernimmt das Leadertrikot auf der Langstrecke.
Tag 2: Der „Dunkelwald-Marathon“ findet am Freitag ebenfalls auf dem Rabenberg statt. Die Strecke verläuft hauptsächlich auf dem Gelände des Trailcenters und ist mit anspruchsvollen Trails und steilen Auffahrten gespickt. Insgesamt gilt es, auf der Kurzstrecke 1000 hm zu bewältigen. Während Resi bereits auf der Langstrecke unterwegs ist, fällt für Juli und mich der Startschuss um 12.30 Uhr. Das Tempo und die heißen Temperaturen verlangen mir einiges ab, aber die Beine und der Kopf spielen mit. Lediglich Daniela Storch, die ich bis zur Rennhälfte in Sichtweite habe, muss ich nach der Verpflegung in einem ziemlich „pumpigen“ Trail ziehen lassen. Als Gesamtzweite und erneut Altersklassenerste erreiche das Ziel. Da Dani nicht an der Treibjagd teilnimmt, behalte ich das Leader-Trikot und habe nun ziemlich genau drei Minuten Vorsprung im GC.
Tag 3: So langsam wächst der Erwartungsdruck. Ein Leader-Trikot tragen zu dürfen, ehrt, gleichzeitig ist man aber eben die Gejagte. Für die dritte Etappe wechselt die Treibjagd ihren Startort. Bei einem Erzgebirgsklassiker, dem „Kamm-Bike-Cross“ in Johanngeorgenstadt, geht es am Samstag erneut um 12.30 Uhr scharf. Die 15-km-lange Runde muss zweimal gefahren werden. Mit insgesamt 840 hm ist es die „flachste“ Strecke des Etappenrennens und liegt mir vielleicht deshalb ziemlich gut. Im Gegensatz zum Vortag gibt es nach jedem Anstieg eine lange Abfahrt, auf der man sich etwas erholen kann. Ich gebe bergauf alles, fahre die Abfahrten kontrolliert und erreiche als Tagessiegerin das Ziel. Mit 9 Minuten Vorsprung darf ich bei der Siegerehrung im strömenden Regen – ansonsten meinte es der Wettergott an diesem Wochenende eigentlich nur gut – erneut das Leader-Trikot überziehen.
Tag 4: Eine unruhige Nacht geht vorüber. Schließlich gilt es auf der letzten Etappe, abgesehen von 920 Höhenmetern, auch, eine lange Abfahrt über 7 km kurz nach dem Start heil zu überstehen. Tausend Gedanken spielen sich in meinem Kopf ab: Wird das Rad halten? Was ist, wenn ich einen Platten habe? Halten die Beine auch nochmal durch? Der heutige Startort ist das Skistadion in Oberwiesenthal. 10.30 Uhr fällt der Startschuss. Die ersten 3 km gebe ich alles, um die Abfahrt vor den anderen Frauen zu erreichen. Mit Schnappatmung geht es den Reitsteig hinauf und schließlich die alte Bobbahn hinunter. Dann folgt eine Mischung aus Schotterwegen und Steilabfahrten und kurzen Wellen und Rampen, aber tendenziell eben noch alles bergab. Ab der Verpflegung nach knapp 20 km bin ich fast allein unterwegs. Mir geht es noch gut, aber die inneren Stimmen melden sich. „Du hast 9 Minuten Vorsprung, es kann nichts mehr passieren. Lass es locker angehen“, sagt der innere Schweinehund. „So eine Chance, ein Etappenrennen zu gewinnen, kommt vielleicht nie wieder! Streng dich an!“, sagt der Ehrgeiz. Was ich auf den letzten Kilometern mache, ist irgendetwas dazwischen. Ich glaube, mit jedem Kilometer, den ich dem Ziel näherkam, wurde die Euphorie größer und ich hatte nochmal richtig Spaß auf der Strecke. Als Belohnung gibt es nochmal den Tagessieg und den Gewinn der Gesamtwertung! Unglaublich!
Fazit: Die „Treibjagd im Dunkelwald“ ist ein mit Herzblut liebevoll organisiertes Etappenrennen, dass in den kommenden Jahren unbedingt größere Starterzahlen verdient hat. David Lippmann und seinem Team ist es gelungen vier abwechslungsreiche und zum Teil auch technisch anspruchsvolle Etappen zu gestalten. Am besten gefällt mir die Möglichkeit zwischen der Kurz- und Langstrecke wählen zu können. Eine ziemlich gute Idee und ein super Service sind außerdem die „Flaschenkörbe“, mit denen man als Teilnehmer die Möglichkeit hatte, sich seine eigene Flasche an die Verpflegungspunkte bringen zu lassen. Ich komme bestimmt wieder! Save the date! 17. – 20. Juli 2025"
Dem haben wir nichts hinzuzufügen und gratulieren den tapferen Frauen, die sich vier Tage die Wälder um die Ohren geschlagen haben. Hut ab!
Vielen Dank an unsere Sponsoren:
Transportbetrieb Peter Rößel
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