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Grand Prix Banja Luka

Anton Albrecht spielt mit den großen Jungs.
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Ein wirklich dickes (Renn)Brett bohrte Anton Albrecht. Ihn hatte es nach Bosnien getrieben wo er sich einem fünf Tage Rennen stellen wollte. Der Grand Prix von Banja Luka bot die Möglichkeit UCI Punkte zu sammeln und somit die Chance eine Startberechtigung für kommende Worldcup Rennen zu erhalten. Ob sein (Punkte)Plan aufgegangen ist, gibt es in seinem kurzen Abriss:


"Biken in Bosnien

Anton machte sich montags früh mit Sportfreund Immanuel und dem Nicht-mehr-Sorgeberechtigten auf zum Etappenrennen nach Bosnien. Die Wohnung war gebucht, das Startgeld bezahlt, die beiden Pferdchen auf dem Träger angeschnallt, das Auto vollgetankt und die Laune gut.
Auf freien Autobahnen ging es über fünf Landesgrenzen staufrei und relativ entspannt in zwölf Stunden bis Banja Luka, der Metropole im Norden Bosniens. Angekommen sind wir im Regen und bei Kälte, aber die stabilen Wettervorhersagen sollten sich bewahrheiten, es wurde recht schnell trocken und wärmer.
Das Quartier entpuppte sich auch bei Tageslicht als durchaus brauchbar, wenn auch einfach. Warmes Wasser und die Heizwärme werden mit einem kleinen Pellett-ofen erzeugt, im Garten wächst der Wein und aus dem Fenster sieht man eine alte orthodoxe Kirche und gleich daneben ein Minarett.
Der Muezzin rief auch tatsächlich früh zum Aufstehen (alle) und Brötchenholen (der Älteste) und bereitete die Sportler auf die Nachtruhe vor, durchaus skuril für einen Sachsen in der Fremde.
Die strengen Regularien und Wettkampfbestimmungen der UCI werden auf dem Balkan eher flexibel betrachtet und umgesetzt, Tech- und Feed- Zonen werden fünf Minuten vor dem Start (von den Betreuern) festgelegt, die endgültige Strecke ist dann aber kurz vor dem Start auch mit Flatterband hinreichend genau eingegrenzt. Am Start ist die Creme del la Creme des Ostblockes, die Meistertrikots von Weissrussland, Slowakei, Ukraine, Ungarn, Slowenien spannen stramm über den durchtrainierten Muskeln der Jungs und Mädels. Ein paar schnelle Italiener und Franzosen hatten sich auch eingefunden, um ein paar Pünktchen für die Weltrangliste abzustauben, insgesamt eine bunte, aber qualitativ gute Ansammlung von sehnigen braunen Beinen.

Erste Etappe-Zeitfahren:
Im Prinzip einfach zu erklären! Eine Runde auf der permanenten Strecke um das Kastell von Banja Luka (mit dem Messer quer im Mund) kurz vor der Grenze des Erbrechens ohne zu schielen möglichst schnell zurücklegen. Im Minutenabstand wird gestartet, Fahrtzeit ist unter neun Minuten für die vier Kilometer, es gewinnt ein Italiener und schlüpft unter dem Applaus der weniger Zuschauer in die geschickt geschneiderte, gelbe Obertrikotage. Bei den Mädels gewinnt die Deutsche Meisterin im Sprint.
Anton und Immanuel sind im Mittelfeld platziert und nicht glücklich aber auch nicht unglücklich.

Zweite Etappe-Short-Race:
Heute starten jeweils in getrennten Rennen Jungs und Mädels über ca. 40 Minuten Fahrtzeit. Die Strecke wurde leicht verkürzt, wohl weil über Nacht mehrere hundert Meter Flatterband gestohlen wurden (Einschub der UCI: das stimmt nicht, die Streckenverkürzung war geplant). Beim Massenstart geht es ordentlich zur Sache, es riecht nach Menthol und Eukalyptus und nach viel Adrenalin. Die richtig guten Jungs fahren an der Spitze ein beeindruckendes Tempo. Nach einem schweren Sturz bleibt ein Franzose lange wimmernd liegen, bis man ihn sehr behutsam in einen alten Rettungswagen verbringt. In einigen betretenen Gesichtern der Betreuer kann man sehr wohl sehen, dass die Aussicht auf längere Zeit in der bosnischen Krankenpflege zu bleiben, nicht die Motivation für die Reise hierher war. Das Rennen gewinnt der ungarische Meister, welcher auch schon mehrfach bei Olympia gestartet ist quasi im Sprint der Spitzengruppe.

Anton wird siebzehnter, gebremst von einer beginnenden gesundheitlichen Unpässlichkeit im Bereich der Atemwege. Mal sehen, wie es weitergeht."

Leider ließ der Wettkampfstress keine Zeit mehr den Bericht weiter zu führen. Wir können aber die gute Nachricht vermelden, dass Antons Plan weitestgehend aufgegangen ist. Er konnte den 13. Platz der Gesamtwertung für sich beanspruchen und damit wertvolle Weltranglistenpunkte einfahren. Somit steht einem Startplatz bei den kommenden Worldcup Rennen nichts im Wege.
Super Sache!

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